Die Zeit steht nicht still...
und es läuft so viel, dass ich ganz vergesse zu schreiben. Oder einfach zu müde bin, um noch irgend etwas zu machen.
Jetzt haben wir Weihnachtsferien und ich habe endlich Zeit und Energie (und Internet) zum schreiben.
Wir hatten diesen Mini-Einsatz in Øksnes, das war eine Super Zeit. Wir besuchten die Schule und erzählten im Englischunterricht von unseren Heimatländern. Ausserdem strichen wir einige Wände in der Kirche. Wir freuen uns alle auf den Frühling, wenn wir Øksnes wieder besuchen werden.
Das Wochenende nachdem wir vom Mini-Einsatz zurück kamen (21.-23.11.) hatten wir ein Jugendcamp hier in der Base. Es kamen 21 Jugendliche und hatten Spass und Tiefgang mit uns und Gott.
Davor und danach hatten wir zwei Wochen Unterricht (17.-30.11.), die Themen waren Identität und Biblisches Weltbild. Das waren spannende Themen und besonders während der Identität-Woche war Gott vial am reden und arbeiten an uns Studenten und sogar an den Staffs. Mitte der zweiten Woche kam dann schliesslich der Tag, an dem die Sonne nichtmehr aufging. Nun ist sie hinter den Bergen und das Tageslicht ist in etwa mit einem stark bewölkten Wintertag zu vergleichen. Ungefähr um 9:00 Uhr wirds hell und etwas nach 15:00 Uhr wirds wieder dunkel.
Am Dienstag, 02.12.14 Sind wir dann morgens um 4:45 Uhr in die drei Vans gestiegen (oder wohl eher gekrochen, so früh am Morgen) und losgefahren Richtung Süden und Mo I Rana / Nessna. Gegen 9:00 Uhr erreichte der Van vom Reach-Team Mo I Rana und etwas später erreichten unsere zwei Outdoor-Team-Vans Nessna. Der Plan: Einen Gipfel (ca 700müm) besteigen und dann auf der anderen Seite vom Grat in Zelten übernachten. Als wir anhielten, wollte niemand wirklich aussteigen. Der Boden war stellenweise eisig, etwas weiter oben lag Schnee und zu allem Überfluss wehte auch noch ein heftiger Wind vom Meer her. Aber alles stöhnen half nichts... raus mussten wir. Wir teilten uns in unsere drei Outreach-Gruppen auf; Team Grönland, Team Nepal und das dritte Team. Mit unseren grossen Rucksäcken, den Zelten, den Kochern und was wir sonst noch alles brauchten sind wir losgewandert. Nach fünf Minuten liefen wir auf Schnee dem nebelverhangenen Gipfel zu. Es war ein steiler und beschwerlicher Weg und der Fakt, dass wir die grossen Rucksäcke trugen, machte das ganze Unterfangen auch nicht einfacher. Als wir dann den Wald erreichten waren wir zwar etwas windgeschützt, aber als Ausgleich begann es zu schneien. Gegen Mittag waren wir auf dem Grat, wo kein Wald mehr Schutz bot und der Wind uns eisigen Schnee um die Ohren und ins Gesicht peitschte. Müde und frierend kauerten wir uns hinter einem Felsblock in einem kleinen Tal/Graben zusammen und assen unsere Sandwichs, tranken heissen Tee aus unseren Thermosflaschen und machten Hampelmänner um wieder warm zu werden.
Ein blick auf die Karte verriet, dass wir noch fast 300m unter dem Gifel waren und wir beschlossen, nur den Nebengipfel zu besteigen, der ca. 100m höher lag. So gingen wir dann los. Mit diesem neuen Ziel hatten wir dann auch den Wind nicht länger im Gesicht sondern im Rücken. So erreichten wir den Gipfel in weniger als 30 Minuten. Dort sangen wir ein Worshipsong und machten uns dann auf den Rückweg.
Am Abend im Camp hatten wir dann Regen und später ein Gewitter mit Hagel. So hatten wir an einem Tag alle Wettervarianten ausser Sonne. Die meisten von uns gingen früh schlafen (8:00 o.ä.) und am nächsten Morgen assen wir zum Frühstück regenverdünnten Porridge. Aber die allgemeine Stimmung war recht gut, wussten wir doch, dass zusammenpacken, Autos laden und die Fahrt nach Mo I Rana auf dem Programm stand.
Am späteren Nachmittag erreichten wir die Kirche in Mo (wie die Einwohner es nennen) und konnten unsere nassen Sachen aufhängen, trockene Sachen anziehen und in einem warmen Raum ein heisses Abendessen geniessen.
Was wir während den nächsten anderthalb Wochen in Mo erlebten, das erzähle ich im nächsten Eintrag.