Zurück über der Erde

04.11.2014 17:26

Kaum zurück von unter der Erde, haben wir nun Schnee. Auch hier an der Küste.

Letzten Montag starteten wir richtung Bodø. Im nächsten grösseren Ort, Ørnes, machten wir Halt. Wir hatten rund eine Stunde Zeit, um im Sportgeschäft zu "shoppen" und ich kaufte mir tolle warme Winterstiefel. Solche, die ich auch in Grönland brauchen kann.

Danach fuhren wir weiter zu einigen kleinen und trockenen Höhlen. Wir konnten in Dreiergruppen losziehen und Spass haben. Auf dem Rückweg über den Hügel hat sich meine Gruppe beinahe verirrt... aber wir waren dann doch rechtzeitig zurück.

Wieder in den Autos ging die Fahrt weiter nach Beiran, wo die "richtigen" Höhlen warteten. Dort angekommen bauten wir unsere Zelte neben einer kleinen Hütte auf. In der Hütte kochten wir, wärmten wir uns nach den Höhlen-Touren auf und hatten es gemütlich. Aber wir schliefen draussen.

In den Höhlen war es sehr spannend. Da waren diese engen Durchgänge, wo wir dachten "da passe ich niemals durch" und dann ging es doch... Oder weite "Hallen" mit einem Bach mittendurch, über den wir springen mussten... Und überall waren diese Kalkablagerungen... manchmal wie Streifen, wie Wellen oder stellenweise wie Blumenkohl. Und in manchen Gängen war die Decke voll Wassertropfen, die im Licht der Stirnlampen silbern funkelten.

Und immer wieder stiessen wir auf stehendes oder fliessendes Wasser. Etwa jedes zweite Mal wurden wir dann nass. Dann waren wir jeweils froh, zu wissen, dass wir abends unsere Kleider in der kleinen Sauna-Hütte trocknen konnten.

Am letzten Tag besuchten wir dann diese eine Höhle mit dem Wildbach drinn, wo wir stellenweise im knietiefen Wasser gehen mussten. Das war zeitweise sehr kalt. Aber nach der "schlimmsten" Stelle machten wir eine "Pause" mit einem Sing-/Hüpf-Spiel ganz à la Pfadi... nur eben in Norwegisch.

Das Wochenende zurück in der Basis verbrachten wir dann mit Relaxen und Kleiderwaschen. Wir mussten die Höhlenkleider zuerst draussen mit dem Gartenschlauch (Norwegisch hageslange = "Gartenschlange") auswaschen, da sie zu sandig waren.

Nun hat die nächste Unterrichtswoche begonnen und am Wochenende werden wir auf unsere MiniEinsätze starten.

Ich werde mit Per Aslak (NO), Victoria (USA) und Arthur (Brasilien) nach Øksnes fahren. Øksnes liegt ca. 8h Autofahrt/Fähre nördlich von hier. Es wird also nochmals deutlich dunkler sein, als es hier schon ist. Hier geht die Sonne momentan ca. um 8.00 Uhr auf und um 16:00 Uhr wieder unter. Besonders der Sonnenuntergang ist jetzt täglich deutlich früher, da die Sonne hinter einem Berg verschwindet. Es fühlt sich an, als wäre morgen Weihnachten, besonders mit dem Schnee heute. Aber ich denke, das komische Gefühl verschwindet, wenn wir weniger Licht haben als am kürzesten Tag in der Schweiz. Weil dann kann ich es nichtmehr mit Bern vergleichen.

Äniwei... Ansonsten geht es mir gut, ich habe Spass und Tiefgang mit meinen Freunden von den Studenten und Staff+... und ich lerne viel über Gott, mich selber und die Welt um mich herum und etwas weiter weg. Mein Englisch ist jetzt viel besser, dafür verlerne ich mein Deutsch. (Dieser Artikel kostet mich jetzt 2h Zeit und ich musste beinahe Google-Übersetzer zuhilfe nehmen). Ausserdem lerne ich fleissig Norwegisch. Ich kann jetzt einfache Gespräche über das Wetter, wo ich herkomme und was ich gestern/heute/morgen mache führen. Auf einem Abendspaziergang traff ich einen Anwohner mit Hund. Der Hund bellte mich an und so sagte der Mann etwas. Nachdem ich (auf Norwegisch) erklärte, dass ich nicht sehr gut Norwegisch spreche, hatten wir eine interessante kleine Unterhaltung. Wir von YWAM sind sowas wie berühmt in der ganzen Gegend und besonders für die Kinder und Jugendlichen sind wir Vorbilder.

Das merken wir besonders am Freitag Abend, wenn wir in 4 verschiedene Jugendgruppen helfen/leiten. Die Kids lieben uns. Und es macht richtig Spass, mit ihnen Norwegisch zu lernen.

Oouu ... für alle die es noch nicht wissen: Für den Haupteinsatz fliege ich nach Grönland!! Schnee, Eisberge, Nordlicht, Robben... :-) :-D